Reisebericht
Sizilien:
Der
Flug ging über München nach Catania. Vor Ort haben wir uns dann
einen Mietwagen gegönnt, da wir ziemlich viel Gepäck dabei hatten
(Zeltausrüstung, Skier usw.).
Vom
Flughafen in Catania ging's dann sofort ins Skigebiet "Etna-Süd".
Dort liegt tatsächlich jede Menge Schnee, 3300 m sind halt eine
große Höhe, auch soweit im Süden! Von der Bergstation der Gondelbahn
sind wir dann gleich am ersten Tag nach dem Skifahren und Mittagessen
Richtung Etna-SO-Gipfel aufgestiegen. In ca. 1000 m Entfernung
vom Vulkan gibt es eine Hütte, zu der wir eigentlich hin wollten.
Als wir etwa noch 2500 m vom Vulkan entfernt waren, stieg auf
einmal Rauch auf und wir sind erst mal ganz fasziniert stehen
geblieben. Der Qualm wurde dann immer stärker und mit der Zeit
sah man auch die Lava in die Luft fliegen. Dabei gab's ein ziemlich
lautes Getöse. Ich habe dann schon ein bissl Angst bekommen
und meine Felle von den Skiern abgemacht, während Uwe völlig
ruhig Fotos geschossen hat. Nach ca. 1/2 Stunde war der Spuk
vorbei und wir waren Zeugen eines recht starken Ausbruchs des
Süd-Ost-Kraters, über den auch im Fernsehen berichtet wurde.
Es war schon sehr beeindruckend, man ist doch ein ganz schön
kleines Menschlein gegenüber den Naturgewalten. Im Laufe der
Tage haben wir dann noch mehrere Ausbrüche gesehen, aber immer
aus größerer Entfernung.
Das
andere Skigebiet "Etna-Nord" kann mit den Gletscherskigebieten
in den Alpen durchaus mithalten. Es sind zwar nur 6 Lifte, aber
schöne abwechslungsreiche Pisten unter südlicher Sonne, mit
besten Schneeverhältnissen, und Blick auf's Meer. (Wo hat man
das schon?) Der Etna ist eines der besten Tiefschneegebiete
Italiens, das haben wir vorher auch nicht geglaubt! Da der Schnee
im Norden so toll war, haben wir dort noch eine Skitour auf
den Nord-Ost-Krater gemacht. Wir hatten sehr starken Wind aus
Norden, dadurch war es nicht so gefährlich, denn die giftigen
Dämpfe aus den anderen Kraten wurden von uns weggetrieben. Für
alle Fälle hatte Uwe noch Atemschutzmasken mitgebracht, aber
die haben wir zum Glück nicht gebraucht. Eigentlich wollten
wir in relativ sicherer Entfernung zum Süd-Ost-Krater zelten,
um nachts einen Ausbruch zu beobachten, aber der Wind war so
stark, daß uns das Zelt wahrscheinlich weggeflogen wäre, bevor
wir hätten reinkriechen können.
Also
sind wir kurzerhand nach Taormina (eine der schönsten Städte
Siziliens) ans Meer gefahren. Dort waren in der Sonne etwa 20
°C. Es hat schon alles geblüht und überall waren Apfelsinen-
und Zitronenplantagen mit reifen Früchten, einfach herrlich.
Wir haben auf einem Terassen-Campingplatz direkt an der Küste
gezeltet, mit Blick auf's Meer und auf den Etna. Man konnte
einfach nur in der Sonne sitzen und den Ausblick genießen. Wir
haben aber auch dort noch etwas unternommen. Taormina ist wunderschön
anzuschauen. es gibt tolle Parks und ein griechisches Theater.
Nicht weit entfernt ist eine recht interessante Schlucht mit
gleichförmigen Basaltformationen. Außerdem konnte man am Strand
schön spazierengehen.
Um
diese Zeit ist Sizilien wunderschön. Es ist nicht so heiß und
es sind kaum Touristen unterwegs. Die Wanderungen, die man dort
unternehmen kann, sind zum großen Teil recht leicht und in einer
interessanten Landschaft. Die Sizilianer waren durchweg sehr
nett zu uns. Wir hatten ja am Anfang etwas Bedenken wegen unserer
Sachen und so (aus der Erfahrung in Andalusien) aber dort, wo
wir waren, machte es nicht den Eindruck, als müßte man sich
darum Sorgen machen. Man kann eine Reise nach Sizilien einfach
nur empfehlen!!!
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