Schweden,Norwegen-Winterreise (Dezember 2021)

Kungshamn 29.11.-2.12.2021

Campingplatz

Der Campingplatz von Kungshamn liegt nur knapp 4 km von unserem Parkplatz in Smögen entfernt. Aufgrund der Wettervorhersage entscheiden wir uns zum Umsetzen. Die kommenden Nächte werden mit -10°C recht kalt und es soll noch mehr Schnee geben. Wir genießen erstmal den Komfort des Campingplatzes und überlegen, wie die Tour weitergehen soll. Vielleicht müssen wir unsere Pläne etwas ändern.

Schärenlandschaft

Wintermobil

Gestern sind wir noch von Stein zu Stein durch die Schären gehüpft, heute liegen gut 10 cm feinster Pulverschnee. Unser Wohnmobil sieht aus wie im tiefsten Winter, damit haben wir hier an der Küste nicht gerechnet.

 

Die beiden Platzwarte bestätigen uns, dass dies für die Region eher ungewöhnlich ist. Erstmals in der Geschichte des Campingplatzes gibt es Probleme mit eingefrorenen Wasserleitungen. Kommt jetzt die kleine Eiszeit, wie wir es damals in der Schule gelernt haben?

Campingplatz

Uns soll's recht sein, wir sind schließlich in Schweden, um den Winter zu erleben, je eher desto besser!

 

Viele Möglichkeiten gibt es nicht, sich ohne Fahrzeug vom Campingplatz wegzubewegen. Wir gehen einfach nochmal in die nun tief verschneiten Schären. Der Wind hat kleine Schneewehen geformt und die ganze Umgebung sieht aus wie ein Winterwunderland. Gut, dass wir die Kamiken angezogen haben, stellenweise sinken wir bis weit über die Knöchel im Schnee ein.

Winterwunderland

In den Schären

Winterstiefel

Unendliche Weite

In der unendlich weiten Landschaft kommen wir uns mal wieder sehr klein vor. Ähnlich wie hier sieht es auch in Grönland aus, es fehlen nur die Hundeschlitten und das Meereis.

adestrand

Zum Sonnenuntergang gibt der Himmel noch mal alles und glüht spektakulär. Eine kalte Nacht steht bevor.

Der Himmel brennt

Wie sehr haben wir uns in den Monaten in Deutschland nach einem Saunabad gesehnt. Durch die ganzen Pandemieregeln war es uns jedoch nicht möglich, eine Saunalandschaft zu besuchen. Zuletzt haben wir im April in Dundret auf der vorherigen Winterreise durch Schweden sauniert. Gustav, der nette Platzwart, heizt die Kabine extra für uns ein. Dass das Design der Bierdosen zu den Handtüchern passt, ist reiner Zufall.

Sauna

Manchmal kommt es ganz gelegen, wenn das Wetter nicht zum Rausgehen einlädt, denn dann haben wir Zeit für Reparaturen sowie zum Kochen und Backen. Gestern Abend hat die Pumpe für den Warmwasserkreislauf den Geist aufgegeben, weil sich ein Sensor gelöst und die Temperaturabschaltung nicht funktioniert hat. Durch den unangenehmen Geruch haben wir es schnell gemerkt und konnten sie außer Betrieb nehmen. Während Uwe im Sitzbereich die Ersatzpumpe einbaut, beschäftige ich mich in der Küche.

Aus tiefgekühlten Blaubeeren, die schon wochenlang im Wohnmobil mitfahren, weil wir ständig frische essen, koche ich Marmelade. Danach wird ein Birnen-Schoko-Kuchen gebacken und zum Mittag gibt es Risotto mit Erbsen. Im Kühlschrank liegen noch Hackfleisch und Spitzkohl, die ich zu einer Hack-Kohl-Pfanne (auch "Faule Hausfrau" genannt) verarbeite. Die beiden Portionen frieren wir ein und essen sie später. Zum Schluss kommt noch ein Brotteig mit Sonnenblumenkernen in den Omnia-Backofen, dann ist es aber auch genug für heute.

Koch- und Backtag

Spaziergänge

Fjällbacke 2.-4.12.2021

Kommt es uns nur so vor oder sind die Verhältnisse dieses Jahr Anfang Dezember schon winterlicher als sonst? Die Straße wird immer schmaler. Ich hocke total angespannt auf dem Beifahrersitz und hoffe in jeder Kurve, dass uns niemand entgegen kommt. Uwe freut sich, dass er die neuem Winterreifen testen kann.

Straßenverhältnisse

Der Campingplatz in Fjällbacka ist nur im Sommer geöffnet und an vielen Parkflächen im Ort stehen "Camping verboten" Schilder. Deshalb war diesmal eine lange Recherche bei Google Maps nötig, um vorab einen geeigneten Parkplatz zu finden.

 

Die Mühe hat sich gelohnt. Zwei Wochen lang wollen wir auch nicht bleiben, nur zwei Nächte. Dafür gefällt uns der Platz ganz gut. Wie meistens, wenn wir im Winter freistehen, wird es nachts wieder knackig kalt. Einen Stopp an der nächste Gastankstelle haben wir schon eingeplant.

Parkplatz

Um das traumhaft schöne Wetter auszunutzen, machen wir uns sofort nach der Ankunft auf den Weg in den kleinen Ort. Unser erstes Ziel ist die "Kungsklyftan", eine schmale Schlucht in der ein paar riesige Felsbrocken hängen. Schnee und Eis erschweren die leichte Kletterei ein bisschen, doch wir kommen durch und sind begeistert.

Eingang Kungsklyftan

Gefährlich

Schmal

Am Ende der Schlucht führt eine Holztreppe auf den "Vetteberget", um den der Ort mehr oder weniger herum gebaut ist. Die Aussicht von oben auf die Inselwelt von Fjällbacka ist grandios. Hier müssten wir mal im Sommer mit den Paddelbooten herkommen.

Herrliche Schären

Aussicht zum Hafen

Auf der Rückseite des Berges führt ein Steig hinunter. Über den Campingplatz geht es zurück ins Zentrum. Uns knurrt der Magen und wir kehren ins Restaurant "Kroken" ein. Seit Wochen waren wir nicht mehr essen und genießen es deshalb besonders.

Fjällbacka

Fjällbacka Brygge

Restaurant

Sonnenaufgang

Spaziergänge in Fjällbacka

Tanum 4.-5.12.2021

Skulptur am Einkaufszentrum

Besuch bei Rudi

Bevor wir unser eigentliche Tagesziel ansteuern, halten wir am Tanum Shoppingcenter. Bereits auf dem Parkplatz stimmt eine Skulptur auf die Attraktion des Ortes ein, doch dazu später mehr.

 

So leer wie hier sieht es Samstags in deutschen Einkaufzentren wahrscheinlich nicht aus. Rudolph freut sich über etwas Abwechslung und wir können ein lustiges Foto an unsere Enkelkinder schicken.

 

Die Einkäufe sind schnell erledigt, dann geht es weiter zum "Vitlycke Museum".

Nicht viel los

Das Besucherzentrum für die Welterbestätte der Felszeichnungen von Tanum öffnet erst wieder zu Ostern. Wahrscheinlich hat niemand etwas dagegen, wenn wir hier eine Nacht verbringen.

Parkplatz am Museum

Das gesamte Gelände erstreckt sich über 41 km² und beinhaltet etwa 615 verschiedene Plätze mit Felszeichnungen.

 

Direkt gegenüber vom Museum liegt die Felsplatte Vitlycke. Sie zählt zu den größten Felswänden der Weltkulturerbestätte.

 

Wir haben Glück, dass die Platte größtenteils von Schnee befreit ist, so dass wir viele der mehr als 500 Zeichnungen anschauen können.

Eis im Bach

Steinplatte

Felszeichnungen

Felszeichnung

Felszeichnungen

Auf dem Rundwanderweg über die Holzstege sind fast alle Felsplatten mit Eis überzogen, so dass man die Zeichnungen leider nicht erkennen kann.

 

Eine Infotafel zeigt ein Motiv auf dem 50 Kronen Schein, welches auch von der Welterbestätte stammt, uns jedoch noch nie aufgefallen ist.

 

Das Freilichtmuseum beim Besucherzentrum ist im Winter frei zugänglich. Dort beenden wir unseren kleinen Rundgang.

Geldschein

Boot

Freilichtmuseum

Rundgang Steinplatten

Dals Långed 5.-7.12.2021

Auf der Fahrt sind wieder einige Dinge zu erledigen. Zunächst halten wir an einem Rastplatz mit Latrine, um die Toilettenkassette zu entleeren. Gut, dass es die Website von "Trafikverket" gibt, auf der man nachschauen kann, wo Rastplätze liegen und wie diese ausgestattet sind.

Autowäsche

Tankstelle

Kurz vor dem Ziel sehen wir im Vorbeifahren eine LKW-Tankstelle mit Wasserkasten. Uwe wendet an der nächsten Kreuzung und füllt den Wassertank komfortabel mit dem Schlauch auf. Dass es auch eine Waschbürste gibt, trifft sich gut, denn seit der Abfahrt von zu Hause wurde das Wohnmobil nicht mehr geputzt.

 

Am Ortseingang müssen wir dann noch einmal für Diesel unter 1,80 €/l im "Sonderangebot" wenden. Der Tank ist nun weit genug leergefahren, um ihn mit Winterdiesel aufzufüllen.

Stellplatz

Auf dem Stellplatz sind wir zunächst die einzigen Gäste, später kommt noch ein schwedisches Wohnmobil dazu. Wir melden uns bei Roger, dem Betreiber, und fragen, ob wir die Sauna am See buchen können. Thomas, ein Mitglied des Saunaclubs, wird telefonisch informiert und kommt persönlich am Stellplatz vorbei, um mit uns einen Termin klar zu machen. Es läuft perfekt!

Im Ort

Wir spazieren noch eine Runde durch den kleinen Ort und erkunden die Fußwege am Wasser entlang. Die Schleusen vom Dalsland Kanal sind im Sommer eine Attraktion, jetzt im Winter stehen die Tore offen.

Steg

Schleuse

Später lädt uns Robert zum Weihnachtsmarkt ins Volkshaus ein, wo Handarbeiten der Kunststudenten der Universität Göteborg verkauft werden. Sonntag ist jedoch immer der Tag, an dem wir mit unseren Verwandten telefonieren und als wir die Nachricht lesen, ist der Markt bereits zu Ende.

auna

Schon seit dem ersten Kontakt zum Stellplatz in Dals Långed, haben wir uns auf die finnische Sauna gefreut. Mit Holzfeuerung ist das Klima viel angenehmer als mit einem elektrischem Ofen. Wir genießen den Nikolausabend, Uwe macht den Saunameister, nur in den 4°C kalten See springen wir nicht, das wäre doch zuviel der Abhärtung.

Saunameister

Sauna am See

Abkühlung

Spaziergang

Filipstad 7.-9.12.2021

Diesmal müssen wir unterwegs die vorerst letzte Gelegenheit nutzen, um die Gasflaschen auffüllen zu lassen. Die Füllstation in Karlstad haben wir schon vor ein paar Tagen kontaktiert, um sicher zu gehen, dass sie geöffnet ist. Auf dem Hof treffen wir eine deutsche Auswandererfamilie, die im Wohnmobil unterwegs ist und ein Haus in Schweden sucht. Wir unterhalten uns eine Weile und stellen fest, dass sie auch nach Filipstad fahren, allerdings in eine Ferienwohnung.

Unterwegs

Rund um Karlstad herrschen zweistellige Minisgrade, die Bäume sind von Raureif überzogen, Seen und Flüsse teilweise zugefroren. Aus Lappland werden -40°C berichtet, gut dass wir uns noch so weit im Süden aufhalten.

Stellplatz Kalhyttan

In Filipstad stehen zwei Wohnmobilstellplätze zur Wahl. Wir entscheiden uns für den am Freizeitzentrum Kalhyttan. Hier gibt es Stromanschlüsse und ein Sanitärgebäude mit Sauna. Die Schneekanonen arbeiten auf Hochtouren, um das Angebot an Loipenkilometern zu erhöhen. Hoffentlich stehen wir weit genug weg, um nachts nicht vom Lärm gestört zu werden.

Langlaufzentrum

Filipstad ist keine Touristenhochburg, doch wenn wir schon mal hier sind, schauen wir uns natürlich das Zentrum an.

 

Entlang des Skillerälven verlaufen einige schöne Fußwege, die in einem Park enden, der auch im Winter sehenswert ist.

 

Auf einer Bank treffen wir die Statue des schwedischen Heimatdichters Nils Ferlin, der hier gewirkt hat.

Bank

Am Wasser

Wandmalerei

Die riesigen Bilder an den Häusern der Straße 63 stammen von der "Artscape", die 2017 in Värmland stattgefunden hat.

 

Zum Essen kehren wir ins "New Asia" ein. Das Mittagsbuffet ist preiswert und schmeckt sehr gut.

 

Frisch gestärkt geht es dann zum Hauptsitz und Produktionsstandort des Wasa-Knäckebrotes.

Chinabuffett

Brücke

Wir wundern uns, dass an der Fabrik ein großes Barilla-Logo prangt. Die Recherche bei Wiki ergibt: Die einstige Wasbröd AB wurde von Barilla übernommen und Wasa ist heute nur noch ein Markenname.

 

Der Besuch des Wasa-Museums mit Butik lohnt sich. Uns gefällt der Mix aus Glasvitrinen, beleuchteten Bildern und alten Maschinen. Dazwischen stehen verschiedenste Sorten Knäckebrot und Barilla Nudeln. Natürlich kaufen wir auch einen kleinen Vorrat ein. Ein Glas Pesto gibt's gratis dazu.

Wasa Knäckebrotmuseum

Eingang

Alte Maschine

Spaziergang in Filipstad

Gesunda 9.-11.12.2021

Parkplatz

168 km Fahrstrecke hört sich nicht viel an, doch auf der Landstraße ziehen sich die Kilometer ganz schön in die Länge. Dadurch, dass wir in Filipstad noch einkaufen, geht es erst gegen 11:30 Uhr los. Unterwegs machen wir eine Mittagspause. Bei der Ankunft wird es schon dunkel. Wir richten uns auf dem Parkplatz im Skigebiet "Gesundaberget" ein. Der Platz ist von Schnee geräumt. Wir hoffen, dass er wieder geschoben wird, denn es soll stark schneien.

Tomteland

Gleich nebenan liegt "Tomteland", der Wohnort des schwedischen Weihnachtsmannes. An den Wochenenden im Advent erwacht das Märchendorf zum Leben und wer nicht glaubt, dass es den Weihnachtsmann gibt, sollte ihn hier besuchen.

Weihnachtsmann

Nuckelbaum

Arbeitszimmer Weihnachtsmann

Trolle, Elfen, Könige und Prizessinen sind ebenfalls im Tomteland zu Hause. Hin und wieder mischen sich auch menschliche Trolle unters Volk.

 

Schade, dass unsere Zwillingsenkel nicht dabei sein können. Sie hätten ganz sicher viel Spaß und es wäre eine gute Gelegenheit, um die Nuckel beim Weihnachtsmann abzugeben, wie es tausende Kinder jedes Jahr tun.

Erfahrunsgbericht Tomteland Mora

Kleiner Troll

Mora 11.-15.12.2021

Während wir im Tomteland waren, sind etwa 15 cm Schnee gefallen. Der Räumdienst hat uns eine Bahn zum Rausfahren freigeschoben, doch wir bleiben noch eine Nacht. Am Morgen liegen wieder gute 10 cm Schnee auf dem Parkplatz, nur der Schneepflug kommt diesmal nicht. Er muss wahrscheinlich erst woanders räumen. Nun können die neuen Winterreifen zeigen, ob sie halten, was die Werbung verspricht. Wir sind zufrieden, sie wühlen sich langsam durch den tiefen pappigen Schnee und bringen uns sicher zur Ausfahrt. Auf festgefahrenen Schnee geht es weiter bis zur E45. Ab hier fährt ein Schneepflug direkt vor uns.

Winterstraße

Wie auch in den Jahren zuvor ist eine Winterreise kein Kindergeburtstag, doch wir kommen gut auf dem Campingplatz an.

 

In Mora stoppen wir auf jeder Nordlandtour. So tief verschneit haben wir die Innenstadt allerdings noch nie gesehen.

 

Bilder aus Mora Mora

Fußgängerzone

Blick nach Mora

Kirche

Dalapferd

Wir bleiben vier Nächte und lassen es ruhig angehen. Von hier aus fahren wir in die Berge, wo es, außer Lebensmittelgeschäfte, keine Einkaufsmöglichkeiten mehr gibt. Unser Kühler verliert Kühlflüssigkeit, eine Nachfüllflasche muss dringend beschafft werden. Wäschewaschen steht auch mal wieder an.

Aussicht vom Campingplatz

Schneeschuhtest

Auf dem See ist eine 2,5 km lange Eisbahn präpariert. Die wollen wir gern ausprobieren, doch der Einstieg am Kai von Mora ist ziemlich nass. Wir hoffen auf etwas Nachtfrost.

 

Inzwischen werden die für diese Saison neu erworbenen Schneeschuhe getestet. Auf einer Runde über den Spielplatz laufen sie sich ganz gut. Wir sind begeistert von dem einfachen Verschlussmechanismus der Schnallen. Er ähnelt dem unserer Schlittschuhe und passt für die Kamiken genauso gut wie für die Wanderschuhe.

Grillplatz

Das Warten hat sich gelohnt, die Oberfläche vom See ist wieder gefroren und der Steg für den Einstieg in die Eislaufbahn wurde verlängert. Sogar eine Bank zum bequemen Anziehen der Schlittschuhe steht auf dem Eis. Der Morgennebel sorgt für eine mystische Stimmung.

Startplatz

Es war noch niemand auf der Eisbahn unterwegs, deshalb bekommen wir auf der ersten Runde einen ordentlichen Adrenalinkick. Die Spannungen im Eis entladen sich ständig in Rissen. Das gibt jedes Mal einen Schreck.

 

Uwe meint, es wäre normal. Ich möchte am liebsten sofort wieder an Land gehen, doch bei der zweiten Runde wird es schon ruhiger und ich fasse Vertrauen in das Eis.

Risse im Eis

Auf dem Eis

Restaurant

Wir drehen drei Runden und freuen uns über den schönen Ausblick vom Wasser zur Stadt.

 

Nach dem Eislaufen gibt es im China-Restaurant Mittagessen. Aus den vier Lunchgerichten wählen wir Tintenfisch mit Gemüse und Reis.

 

Zur Eislauftour Eislauftour

Kläppen 15.-19.12.2021

Bevor wir aus Mora abfahren, durchforstet Uwe Biltema und Jula nach Kühlerfrostschutz ohne fündig zu werden. Hätten wir mal gleich gegoogelt, denn das Zeug heißt hier einfach Glykol und steht bei Biltema in einem extra Raum. An der benachbarten Tankstelle ist Diesel mit knapp über 1,80 €/l halbwegs günstig, so dass wir den Tank nochmal füllen, dann geht's Richtung Westen in die Berge. Unterwegs halten wir an einem sehr schön gelegenen Rastplatz, um Mittagessen zu kochen.

Rastplatz

Den Campingplatz in Kläppen hätten wir gestern buchen müssen, denn am selben Tag funktioniert die Onlinebuchung nicht, das wissen wir jetzt. Da wir nicht sicher waren, ob der Platz von Schnee geräumt ist, wollten wir lieber erstmal gucken. Grundsätzlich war das nicht verkehrt, denn es liegen ca. 10 cm Schnee auf den Drop-In Plätzen, was für unsere Reifen jedoch kein Hindernis darstellt. Letztendlich melden wir uns an der eigentlich noch geschlossenen Rezeption des Skigebietes an, bekommen den Code für Schranke und Sanitärgebäude und bezahlen erst am nächsten Tag, als die Skisaison eröffnet wird.

Campingplatz am Morgen

Kunstschneehaufen

Den Skipass buchen wir online und stehen pünktlich um 9 Uhr am Lift. Wie jeden Winter ist es ein erhebendes Gefühl, den ersten Tag der Saison Ski zu fahren. Für uns ist es noch immer die schönste Sportart der Welt.

 

Alle sind gut gelaunt und die Sonne scheint. Besser geht es nicht! Wir genießen die "2G-Atmosphäre", was hier gesund und glücklich bedeutet.

 

Bilder aus dem Skigebiet Skigebiet Kläppen

Restaurant

Mittagessen

Nachmittags bringen wir die Ski zum Service, denn das haben wir am Ende der letzten Saison nicht mehr geschafft. Anschließend ist ein Tag Pause angesagt. Inzwischen wissen wir, wo die Sauna eingeschalten wird :-)

Der Himmel brennt

Samstag gönnen wir uns noch einmal einen Skipass.

 

Tagsüber ist es mit +5°C ziemlich warm geworden und nachts hat es wieder etwas gefroren. Wie auf rohen Eiern laufen wir über den spiegelglatten Campingplatz. Der Weg zum Skigebiet wurde zum Glück gestreut. Auf den Pisten ist der Schnee nicht mehr ganz so gut. Spaß macht es trotzdem.

 

In der "Våffelstuga" lassen wir uns die leckeren Waffeln mit Moltebeeren und Sahne schmecken.

Morgens im Skigebiet

Waffelstube

Waffel mit Moltebeeren

Weihnachtsmarkt

Auf dem zentralen Platz im Skigebiet findet ein kleiner Weihnachtsmarkt statt. Händler aus der Region bieten ihre Handwerkskunst an. Wir probieren den schmackhaften Grillkäse einer lokalen Meierei und nehmen natürlich ein Stück mit. Die Wichtel mit der Kartoffelnase sehen auch lustig aus. Wenn wir noch irgendwo eine Zipfelmütze auftreiben können, basteln wir uns selbst einen.

 

Der Campingplatz füllt sich allmählich mit den Dauercampern. Weihnachten wird es bestimmt voll. Gut, dass wir morgen weiter fahren.

Zweiter Skitag

Särna 19.-23.12.2021

Die Fahrt verläuft unspektakulär auf festgefahrener Schneedecke. Für einen Sonntag sind ungewöhnlich viele Fahrzeuge unterwegs. Wahrscheinlich düsen sie alle in die Skigebiete von Sälen und Kläppen.

Winterstraße

Beim Särna Camping werden wir erwartet und bekommen einen schönen Platz mit Aussicht zum Nationalpark.

Blick zum Nationalpark

Freilichtmuseum im Abendlicht

Der erste Abend beschert uns ein Feuerwerk der Farben. Mit aufgehendem Vollmond wird der Himmel violett und am Abend gibt es die ersten Polarlichter zu sehen.

Polarlichter

Die Zeit, um in der Sonne spazieren zu gehen, ist Ende des Jahres immer knapp. Gegen 11 Uhr steht sie so hoch, dass wir uns auf den Weg machen.

 

Die Kirche in Särna wurde komplett von außen renoviert. Die Kupferplatten am Dach glänzen in der Sonne. Die Kirchturmuhr fehlt noch.

 

Die alte Kirche liegt im Schatten und ist leider verschlossenen, nur durch die Fenster können wir einen Blick hinein werfen.

Kirche

Alte Kirche

Alte Kirche innen

Am Ende des Ortes beim Volkspark überspannt eine Fußgängerbrücke den Särnsjön. Hier drehen wir um und bummeln auf dem Rückweg durch die kleinen Geschäfte. Es gibt noch immer die warmen Arbeitssocken, die wir letzten Winter schon gekauft haben, was für ein Glück. Gegen 13 Uhr sind wir zurück auf dem Campingplatz und wenig später verschwindet die Sonne hinter den Böumen. Dann beginnt die gemütliche Zeit im Wohnmobil.

Auf der Brücke

Rouladen

Wir beginnen rechtzeitig mit den Vorbereitungen für die Feiertage. Die Rouladen werden schon angeschmort und anschließend eingefroren.

 

In einem Geschenkeladen gibt es tatsächlich noch Zipfelmützen für den Weihnachtswichtel, den wir nachbauen wollen. Etwas Grünzeug findet sich am See und in Windeseile ist die Lastminute Weihnachtsdeko fertig gebastelt. Nur eine Lichterkette haben wir nicht dabei, doch er sieht auch so ganz lustig aus und ist am nächsten Morgen bereits eingeschneit.

Skigebiet

Wichtel

Wenn wir in Särna sind, ist eine Wanderung zum Skigebiet "Mickeltemplet" Pflicht.

 

Uns gefällt allein schon der Name und wir würden hier sehr gern mal Skifahren. Schade, dass noch nie genug Schnee gelegen hat, als dass es geöffnet gewesen wäre. Die Sprungschanzen und die Aussicht vom Gipfel sind des Ausflug dennoch wert.

 

Unterwegs finden wir schöne lange Flechten mit denen wir unserem Tomte einen Bart verpassen.

Schanzen

Die Sauna auf dem Campingplatz muss man eigentlich vorbuchen, doch da nicht viele Gäste hier sind, können wir sie kurzfristig am Nachmittag besuchen. Abkühlung gibt's draußen im Schnee.

Sauna

Abkühlung im Schnee

Spaziergänge in Särna

Lofsdalen 23.-31.12.2021

Rentiere

Kaum dass wir am ersten Achtungsschild für Rentiere vorbei gefahren sind, stehen auch schon welche auf der Straße. Sie warten auf den Weihnachtsmann und sind schon ganz wild darauf, morgen den Schlitten mit den Geschenken zu den Kindern zu ziehen.

Rentiere

Die Straßenverhältnisse haben es in sich. Anfangs ist der Belag frei, dann geht es über festgefahrenen Schnee und später über spiegelglattes Eis. Zum Glück liegen die Temperaturen deutlich unter -10°C, so dass das Wohnmobil auch ohne Spikes nicht so stark rutscht. Uwe fährt sehr vorsichtig.

Härjedalen

Glatte Straße

Auf dem Campingplatz in Lofsdalen haben wir bereits vor einigen Monaten reserviert. Die Deutsch sprechende Michelle erwartet uns an der Rezeption und wir richten uns auf dem schönen Stellplatz ein.

Campingplatz

Ein kleines Problem gibt es dann noch zu lösen. Das Paket aus Deutschland ist nicht wie erwartet in Lofsdalen angekommen, sondern es liegt ca. 60 km entfernt in Sveg. Wir versuchen über die App den Abholzeitraum zu verlängern und die Sendung nach Vemdalen umzuleiten, wo wir im neuen Jahr vorbei kommen, doch die Gebühr dafür kann man nur mit "Swish" bezahlen. Nun ist guter Rat teuer. Michelle muss uns helfen. Sie kennt eine Website über die man das Paket nach Lofsdalen ordern kann. Super, vielen Dank Michelle.

Blick zum Skigebiet

Abends schneit es ein wenig und wir bereiten alles zum Skifahren am Heiligabend vor. Als der Wecker kurz nach sechs klingelt, zeigt das Außenthermometer -22°C an. Bei solchen Temperaturen gehen wir nicht auf die Piste und drehen uns nochmal im warmen Bett um. Später beim Aufstehen ist die Wasserpumpe eingefroren. Im Zwischenboden messen wir -4°C. Ein kleiner Heizlüfter taut sie wieder auf. Es zeigt sich immer wieder, dass Wintercamping eine echte Herausforderung ist, selbst wenn man auf einem Campingplatz steht.

Skulpturen

Weihnachtsfrau

Nach dem ausgiebigen Frühstück ziehen wir uns warm an und laufen die 2 km zum Skigebiet rüber. Die Pisten sehen gut aus, auch wenn sie überwiegend aus Kunstschnee bestehen. Wir haben Glück und treffen den Bären Loffe, das Maskottchen von Lofsdalen. Er bringt eine Weihnachtsfrau mit, die kleine Geschenke an die Kinder verteilt. Mal sehen, ob der eingeschneite Tomte nachher ein Geschenk für uns hat.

Juletomte

Rouladen

Am ersten Weihnachtsfeiertag tauen wir zunächst die zugefrorene Abwasserleitung mit Wärmflaschen und einem Heizlüfter auf.

 

Dann versuchen wir auf dem See Schlittschuh zu laufen, doch der frisch gefallene Schnee ist verblasen und stoppt ganz schön.

 

Zum Mittag gibt es die schon vorbereiteten Rouladen mit Kartoffelplätzchen aus dem Supermarkt, die sogar ganz gut schmecken. Wir waren zu bequem, um Klöße selbst zu machen.

Nachmittag ist die Eislaufbahn auf einmal freigeschoben, allerdings wird sie nicht gefegt, wie in Mora. Dadurch sieht man die Unebenheiten im Eis nicht so gut und muss sehr vorsichtig skaten. Wir drehen trotzdem zwei Runden und schaffen es, nicht zu stürzen.

Schlittschuhlaufen

Am zweiten Feiertag liegen die Nachttemperaturen nur noch im einstelligen Minusbereich. Wir stehen zeitig auf und holen einen Skipass für den Vormittag.

 

An der Kasse lässt sich unsere Keycard nicht laden. Kurzerhand holt die Kassiererin zwei gebrauchte Karten und schenkt sie uns. Das würde in den Alpen niemand machen, dort hätten wir neue Skipässe kaufen müssen.

 

Die ersten Abfahrten machen wir unter Flutlicht.

Los geht's

Schneekanonen

Erste Abfahrt

Um halb zehn kommt die Sonne. Wir fahren mit dem Sessellift auf den 1125 m hohen Hovärken, um den Sonnenaufgang zu sehen, doch das Schauspiel ist nur von kurzer Dauer, dann zieht sich die Wolkendecke zu.

Sonnenaufgang

Im Skigebiet liegt noch recht wenig Schnee, trotzdem ist es immer wieder bewundernswert, wie viele Pisten mit qualitativ gutem Kunstschnee präpariert werden. Zur Mittagszeit, als unser Halbtagesskipass endet, haben wir 41 km und 3500 Höhenmeter auf dem GPS. Wir sind durchgefroren und kehren auf einen leckeren Hamburger ins Restaurant ein, bevor es durch den zauberhaft verschneiten Wald zurück zum Wohnmobil geht.

 

Bilder aus dem Skigebiet Skigebiet Lofsdalen

Hamburger

Zauberwald

Über Nacht ist es wieder kälter geworden, das Thermometer zeigt -16°C an. Wir starten gegen 11 Uhr, um über den zugefrorenen See nach Västvallen zur Haltestelle der Kettenfahrzeuge zu gelangen.

Kettenfahrzeug

Viel zu schnell sind wir auf der anderen Seite und müssten noch lange auf die nächste Abfahrt warten. Kurzentschlossen stapfen wir auf der Scooterspur zur Waffelstube hinauf und kommen zur gleichen Zeit an, wie die beiden Kettenfahrzeuge.

 

Trotz der vielen Gäste finden wir einen Platz in der gemütlichen Hütte und lassen uns eine Waffel mit geräuchertem Bärenfleisch und Moltebeersahne schmecken.

 

Zur Tour Lofsdalen Waffelstube

Waffelstube

Auf der Website der Waffelstube hatten wir gesehen, dass dort oben in den Bergen eine Silvesterparty stattfindet. Eigentlich ist sie ausgebucht, doch Johan, der Betreiber, schreibt sich unsere Telefonnummer auf. Ein paar Tage später ruft er an und fragt, ob wir einen Tisch haben möchten, es hätten Leute abgesagt. Wir überlegen kurz und entscheiden uns aufgrund der auch in Schweden steigenden Infektionszahlen, nicht daran teilzunehmen.

Rückweg über den See

Zu einer Langzeitreise gehören auch trübe Tage, an denen man am liebsten gar nicht vor die Tür gehen würde. Wir nutzen die Zeit, um im ICA für das Silvestermenü einzukaufen. Auf der Rückseite des Supermarktes bekommen wir Bier und Sekt, was man im Systembolaget (staatliches Alkoholgeschäft) bestellt, von einem sogenannten Ombudsmann ausgehändigt. Es gibt noch eine gute Nachricht: Unser Paket aus Deutschland, was wir aus Sveg nach Lofsdalen umgeleitetet haben, ist im Café vom Campingplatz angekommen.

Souvenirgeschäft

Schon am nächsten Tag scheint wieder die Sonne und wir haben eigentlich vor, noch einmal Ski zu fahren, doch -17°C sind einfach zu kalt. Lieber wandern wir 250 Höhenmeter zum Langlaufgebiet hinauf, dabei wird uns schön warm. Unterwegs stöbern wir in einem kleinen Geschäft mit hochwertiger Handwerkskunst und halten einen Plausch mit der Inhaberin. Die anschließende Runde auf dem Panoramaweg durch die herrlich glitzernden Bäume ist ganz nach unserem Geschmack.

Zauberwald

Panoramaweg

Über die Skipiste geht es dann wieder runter. Beim Überqueren einer Straße rutsche ich (Bianka) auf dem festgefahrenen Schnee aus und schlage mit dem Rucksack auf dem Rücken auf. Die Kamera im Rucksack versetzt der Wirbelsäule einen ordentlichen Schlag. Zum Glück ist nichts ernstes passiert. Ich kann wieder aufstehen und weiter laufen, nur die Schmerzen werden mich wohl ein paar Tage begleiten. Außerdem ist der Objektivdeckel der Kamera gebrochen. Den kann man hoffentlich kleben.

Sonne

Im Skigebiet wollen wir gern noch einmal im Restaurant essen gehen, doch es stehen einige Familien an, um plaziert zu werden. Also gibt es im Wohnmobil Nudeln mit Pesto aus der Knäckebrotfabrik in Filipstad. Eigentlich mögen wir keine Fertigsaucen, aber wie heißt es so schön: Einem geschenkten Gaul schaut man nicht ins Maul. Zumindest geht die Zubereitung schnell.

Route

Eisbadeloch

Direkt hinter dem Sanitärgebäude vom Campingplatz wurden mindestens 20 cm dicke Eisblöcke aus dem See geschnitten, um ein Loch zum Eisbaden anzulegen.

 

Wir kommen zufällig daran vorbei als ein paar Mädchen mutig hineinsteigen und keine Miene dabei verziehen. Sie laden uns ein, an dem Eisbadeevent teilzunehmen, doch wir lehnen dankend ab.

 

Vielleicht trauen wir uns später nach der Sauna mal mit den Füßen rein.

Am letzten Tag des Jahres ist es sonnig, so dass wir noch einmal auf die Skipiste gehen. Inzwischen sind deutlich mehr Skifahrer unterwegs als zu Weihnachten. Hin und wieder müssen wir wenige Minuten am Lift anstehen. Trotzdem macht das Skifahren Spaß.

Der Himmel brennt

Die Silvesternacht verläuft ruhig. Wir bereiten uns ein 4-Gänge Menü zu und warten auf das neue Jahr. Um Mitternacht bewundern wir das Feuerwerk und stoßen mit den Campern aus Schweden auf 2022 an.

Silvestermenü

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