Schweden - Winterreise (April 2021)

Gällivare - Skigebiet Dundret 1.-9.4.2021

Skigebiet

Seit Ausbruch der Pandemie verbringen wir Ostern nicht mehr im Pitztal, wie die Jahre zuvor.

 

Wir vemissen das Treffen mit unseren Verwandten sehr und sind gleichzeitig froh, hier in Lappland sein zu können.

 

Im letzten Jahr wurden die Skigebiete in Schweden kurz vor Ostern geschlossen. Dieses Jahr bleiben sie offen. Es gibt ein paar sehr einfache Regeln, die in allen Skigebieten gleichermaßen umgesetzt werden.

Wind

Perfekte Piste

Die Bedingungen sind perfekt, die Schneequalität ist prima und der Pistendienst leistet jeden Tag sehr gute Arbeit.

 

Das Gelände bietet mehr Varianten für die Abfahrt als wir dachten. Nur der starke Wind stört manchmal ein wenig.

 

Zeitweise schließt der Sessellift, weil auf dem Berggipfel Sturmböen toben. Trotzdem müssen wir nie länger als ein paar Minuten am Lift anstehen.

Feuerstelle

Zu Ostern haben wir wechselhaftes Wetter, so wie auch in den vielen Jahren, als wir die Feiertage in Österreich verbracht haben. Von Sonnenschein, über Wolken und Wind bis hin zu Schneefall ist alles dabei.

Neuschnee

Uns freut es, so können wir die letzten Wintertage noch richtig genießen bevor wir die Skisaison beenden.

Tiefschnee

Tiefschnee

Nachmittags buchen wir zweimal die Sauna des Campingplatzes. Glücklicherweise schließen die Schweden nicht einfach alles, sondern überlegen sich, wie man es sicher gestalten kann.

 

Die Außensaunen sind außer Betrieb, doch die Damen- und Herrensauna im Sanitärgebäude kann man benutzen. Es gibt ein Reservierungssystem, so dass nur Mitglieder eines Haushalts gemeinsam schwitzen.

 

Eine pragmatische und leicht umsetzbare Lösung!

Außensauna

Sauna

Mittagessen

Osterskype

Am Ostermontag fällt mit einem lachenden und einem weinenden Auge die Entscheidung, dass wir am Wochenende die Heimreise antreten werden, um ab Mai für ein paar Monate die Betreuung unserer Enkel zu übernehmen. Wir bekommen einen Dauerstellplatz am Stadtrand von Berlin, auf dem wir den Sommer verbringen werden.

 

Unsere Freunde am Bodensee sind die ersten, die auf einem Skype-Treffen davon erfahren.

Skigebiet

Schneewehe

An den letzten Skitagen lacht die Sonne. Auf dem Berggipfel ist es wieder windig, doch der Sessellift läuft.

 

Der Sturm in der Nacht hat stellenweise bizarre Schneeskulpturen geformt und auf den oberen Pisten große Schneewehen aufgetürmt.

 

Weitere Bilder aus dem Skigebiet Dundret im

Reisebericht

Top Saison!

Unser Fazit zur Skisaison während der Pandemie:

Pandemie-Regeln im Skigebiet

Die Schweden lassen sich die Freude am Sport in der freien Natur nicht nehmen. Wir haben niemanden gesehen, der Erkältungssymptome gezeigt hat. Also bleiben Leute, die krank sind, zu Hause, so wie es empfohlen ist. An keinem einzigen Lift stand geschrieben, dass mit einem 6er Sessel maximal 4 Personen fahren sollen oder im 4er Sessel nur Mitglieder eines Haushalts bzw. max. 2 Einzelpersonen. Es wird einfach so gemacht. Sobald es am Lift etwas voller wird, bildet sich automatisch eine lange Schlange mit einer Stocklänge Abstand zwischen den Skifahrern.

 

Wenn jemand den Schleppliftbügel nicht rechtzeitig bekommt oder beim Einsteigen hinfällt, wird gewartet, bis er wieder steht. In den Restaurants stehen die Tische weit auseinander und werden mit maximal 4 Personen besetzt. Die neu errichteten Grillplätze sind beliebt und einige Skifahrer graben sich eine Sonnengrube in den Schnee, um ein Picknick zu machen.

 

Die Menschen verhalten sich ruhig und gelassen. Sie strahlen sehr viel Lebensfreude aus und machen das Beste aus der aktuellen Situation. Wir sind glücklich, ein Teil davon sein zu dürfen.

Gammelstad 9.-10.4.2021

Rentierherde

Ganz so einfach lässt uns Lappland nicht wegfahren. Wir begegnen noch einmal einer Rentierherde und kommen in den vorhergesagten Schneesturm. Unser eigentliches Tagesziel, den Ort Piteå, erreichen wir nicht mehr. Ab dem frühen Nachmittag ist es sehr windig und die Sicht wird schlechter.

 

Wir beenden die Tagesetappe in Gammelstad und hoffen, dass weniger als die vorhergesagten 20 cm Schnee fallen.

Rentier

Schneesturm

Zum Glück kommen nur ca. 5 cm Schnee herunter, so dass wir nicht auf den Schneepflug warten müssen, um den Parkplatz verlassen zu können. Bevor wir weiterfahren, ist noch Zeit für einen Spaziergang.

Kirchenstadt

Der Ort wurde in der ersten Hälfte des 14. Jh. gegründet, als die Kolonisation der Küstenregion Norbotten begann, und besteht aus 408 Häuschen.

 

Diese dienten als Wohnstätte für Kirchenbesucher, die aus weit entfernten Orten kamen. Auch heute wohnen zeitweise Konfirmanden während des Konfirmationsunterrichtes in den Häusern.

 

Einige Zimmer sind im Sommer als Museum zu besichtigen. Wir konnten immerhin einen Blick durch die Fenster hineinwerfen.

Küche

Zimmer

Kirche

Die Kirche stammt aus dem 15. Jh. und birgt einige interessante Kunstwerke im Inneren.

 

Der prachvolle Flügelatar wurde in Antwerpen gebaut. Das mittelalterliche Triumphkruzifix wird um Mittsommer von der untergehenden Sonne angeleuchtet und strahlt dann in den schönsten Farben. Die Kanzel im Barockstil wurde von einem nordschwedischen Handwerker geschnitzt und ist reich vergoldet. Die Orgel stammt von einer lokalen Orgelbauerei und besteht aus 4200 Pfeifen.

Kirche innen

Kanzel

Orgel

Wir unterhalten uns mit dem Pastor und wollen die Kirche gerade verlassen, als er uns eine Papiertüte in die Hand gibt, mit dem Hinweis, dass es eine Tüte der Hoffnung sei, die die Kirche verteilt.

 

Der Inhalt überrascht uns: Brotrezepte mit einem Päckchen Hefe, ein reflektierender Engel als Anhänger für die Jacke, lange Steichhölzer, Lippenbalsam und ein paar Süßigkeiten. Wir sind gerührt über die Symbole der Hoffnung in dieser turbulenten Zeit und werden sie entsprechend nutzen.

Tüte der Hoffnung

Täfteå 10.-11.4.2021

Gegen 11 Uhr setzen wir die Fahrt von Gammelstad gen Süden fort. In Jävre lockt uns der "günstige" Dieselpreis von ca. 1,54 € von der E4 runter. Erst beim Tanken fällt uns der schicke Leuchtturm vom Rastplatz und Hafen auf. Wir beschließen spontan, hier unsere Mittagspause zu machen. Wöhrend ich frischen Kabeljau mit Reis und Tomaten-Zuccini-Paprika-Soße zubereite, geht Uwe im benachbarten Supermarkt einkaufen.

Rastplatz Jävre

Stellplatz

Das nächste Ziel, das Restaurant Kvarkenfisk mit Wohnmobilstellplatz, erreichen wir pünktlich zur Kaffeezeit.

 

Das gemütliche Lokal mit toller Aussicht ist zwar zugänglich, doch saisonbedingt leider noch nicht geöffnet.

 

Wir bekommen einen schönen Stellplatz mit Blick auf eine Bucht im Bottnischen Meerbusen und spazieren eine Runde durch den kleinen, teilweise noch mit Eisschollen bedeckten Hafen.

Restaurant Kvarkenfisk

Schade, dss wir morgen schon weiter fahren müssen. Hier könnte es uns auch etwas länger gefallen.

Sonnenuntergang

Svartvik 11.-12.4.2021

Höga Kusten Brücke

DRaisine

Bei Kaiserwetter geht es immer an der Küste entlang zur beeindruckenden "Höga Kusten" Brücke. Sie überspannt seit 1997 auf einer Länge von 1.867 m den Ångermanälven.

 

Nach der Mittagspause fahren wir noch ein paar Kilometer weiter bis zu einer alten Industriebrache, die manchmal als Veranstaltungsort genutzt wird.

 

Wir schauen uns ein bisschen auf dem Gelände um und übernachten hier.

Parkplatz

Es soll wieder es Schnee geben, vielleicht wird es auch nur Regen, noch zeigt das Thermometer Plusgrade an.

Abendrot

Avesta 12.-13.4.2021

Schneefall über Nacht

Gut, dass wir nicht die schmale Straße nach Galtström gefahren, sondern lieber nah an der E4 geblieben sind. Der Wetterbericht bewahrheitet sich und morgens liegen einige Zentimeter Neuschnee.

 

Unsere neuen Winterreifen wollten wir gar nicht so intensiv testen, doch sie bringen uns mit etwas Anstrengung vom ungeräumten Parkplatz herunter.

 

Wir schaffen es durch den Schneematsch zurück zur E4. Dort sieht es jedoch kaum besser aus.

Schneematsch

Schnee auf der E4

Schneepfüge in Formation

Die Schneepflüge sind im Dauereinsatz und fahren in Zweierformation über die Fernstraße. Ein Abschnitt der E4 ist voll gesperrt, weil ein LKW quer steht. Wir müssen eine Umleitung über eine Nebenstrecke fahren. Alles dauert ein bisschen länger, für die Tagesetappe von 300 km brauchen wir mehr als fünf Stunden.

 

Dafür scheint bei der Ankunft am weltgrößten Dalapferd wieder die Sonne. Wir kaufen noch ein paar Lebensmittel und Geschenke ein und übernachten auf dem Rastplatz.

Rastplatz

Vimmerby 13.-15.4.2021

Der Geburtsort von Astrid Lindgren, einer der bekanntesten Kinder- und Jugendbuchautorinnen der Welt, ist unsere nächste Station auf der Rückreise.

 

Der Themenpark öffnet erst Ende Mai, doch die Schranke zum Campingplatz steht offen. Wir suchen uns einen Platz aus und spazieren über das Gelände. Noch ist es überall sehr ruhig und es sind kaum Leute zu sehen.

Reception

Stellplatz

Der relativ hohe Zaun um den Themenpark ermöglicht nicht viel Einblick in die Pippi Langstrumpf Welt, ein paar Schnappschüsse gelingen uns trotzdem. Mit Kindern ist der Besuch im Sommer sicher lohnenswert.

Astrid Lindgrens World

Blick über den Zaun

Tankstelle

Bei frühlingshaftem Wetter bummeln wir durch den Ort und erfreuen uns an den ersten Frühblühern auf dieser Reise.

 

Auf dem Marktplatz steht ein Astrid Lindgren Denkmal. Man kann sich zu ihr ins Arbeitszimmer setzen und sie beim Schreiben beobachten.

 

Die touristischen Attraktionen sind alle noch geschlossen, so dass wir nur ein paar Mitbringsel einkaufen und gegen Mittag wieder auf dem Campingplatz eintrudeln.

Frühling

Theater

Besuch bei Astrid Lindgren

Marktplatz

Kirche

Orgel

Kirche innen

Sölvesborg 15.-16.4.2021

Stellplatz an der Ostsee

Ausblick

Wir erreichen die Ostseeküste und finden direkt an der Kaimauer einen Parkplatz für die Nacht.

 

Näher kann man kaum am Wasser stehen, hoffentlich stört uns das Plätschern der Wellen nicht beim Einschlafen.

 

Die bekannteste Attraktion in Sölvesborg ist die mit 760 m längste Fußgänger- und Fahrradbrücke der Welt. Wir laufen einmal komplett bis zu anderen Ufer und zurück. In der Mitte liegt eine urige Insel mit einer neu gebauten Vogelbeobachtungsplattform.

Fußgängerbrücke

Sölvesborg hat auch ein Schloss aus dem 18. Jahrhundert, welches wir uns zumindest von außen ansehen.

Brücke

Frühling

Smygehuk 16.-18.4.2021

Stellplatz

Schöner Ausblick

Vor der Rückfahrt nach Deutschland übernachten wir gern im beschaulichen Smygehuk. Auf einer großen Wiese finden sehr viele Camper Platz. Um uns herum stehen dieses Jahr ausschließlich Schweden und kein einziges ausländisches Wohnmobil.

 

Gleich neben dem Stellplatz liegt der kleine Hafen, wo ein Restaurant und Café zum Verweilen einladen.

 

Wir kaufen leckeren Fisch in der örtlichen Räucherei und machen das obligatorische Foto am südlichsten Punkt von Schweden.

Südlichster Punkt Schwedens

Hafen

Nur 300 km von Berlin entfernt

Hier sind wir in der Luftlinie nur gut 300 Kilometer von Berlin entfernt, wo wir die nächsten vier Monate verbringen werden.

 

Direkt an der Ostsee entlang führt ein Wanderpfad zum Leuchtturm.

 

Abends brennt der Himmel. Im letzten Jahr hat sich Schweden an gleicher Stelle mit einem tollen Regenbogen von uns verabschiedet.

 

Wir kommen gern wieder!

Leuchtturm

Sonnenuntergang

So einfach wie früher geht es jetzt nicht mehr mit der Heimreise. Wir brauchen einen negativen Corona-Test, der bei Ankunft in Deutschland nicht älter als 48 Stunden sein darf. Für den Fall, dass man nicht reisen kann, gibt es bei der Fährgesellschaft eine Umbuchungsoption bis 24 h vor Abfahrt, die natürlich 25 € extra kostet.

Testcenter im Hafen

Also muss alles gut geplant werden. Wir fahren Samstagmorgen zur Teststation im Hafen von Trelleborg, werden zügig getestet und halten schon kurze Zeit später das negative Testergebnis in den Händen. Knapp 100 € kostet uns der "Spaß". Das Testen ist teuer als die Fährüberfahrt.

Testcenter

Corona-Test

Nun bleiben wir noch eine weitere Nacht in Smygehuk, bevor wir morgen Mittag nach Travemünde übersetzen.

Vorbereitung für die Kinderbetreuung

Die verbleibende Zeit lässt sich gut nutzen, um die ganzen Etiketten von den Mitbringseln für die Zwillinge abzuschneiden. Dabei machen wir uns den Spaß, schon mal mit einigen Sachen auszuprobieren, wie es nächsten Monat bei uns aussehen könnte.

 

Am Hafen ist eine große Gruppe Harley-Fahrer eingetroffen. Trotzdem finden wir einen schönen Platz auf der Terrasse des Fischrestaurants und nehmen unsere "Henkersmahlzeit" ein. Für die nächste Zeit werden wir uns wohl vom Essengehen im Lokal verabschieden müssen.

Henkersmahlzeit

Travemünde 18.-19.4.2021

Fähre

Eine halbe Stunde vor der Abfahrt aus dem Hafen in Trelleborg verschwindet unser Terri im Bauch der Fähre. Es werden fast nur LKW und ein paar PKW verladen. Weitere Wohnmobile sehen wir nicht.

Trelleborg

Um 13 Uhr heißt es Goodbye Schweden. Das Bordrestaurant ist bereits geöffnet. Wir ordern die letzten beiden Backfische und beschäfigen uns danach mit Laptop und Tablet.

 

Die Fährüberfahrt bei spiegelglatter See dauert gute sieben Stunden und ist wie immer ziemlich langweilig.

 

Mit uns halten sich weniger als zehn Leute an Deck auf. Die LKW-Fahrer schlafen in ihren Kabinen.

Hafenausfahrt

Insel Mön

Interessant wird es, als wir die Kreideküste der Insel Møn passieren. Hier möchten wir gern nochmal paddeln.

Insel Mön

Die Fähre läuft pünktlich in Travemünde ein. Wir sind schon zur eigentlichen Ankunftszeit vom Schiff runter. Niemand kontrolliert die digitale Einreiseanmeldung oder das Zertifikat vom Corona-Test.

Travemünde

Parkplatz

Im Hafen stauen sich die LKW. Wir wuseln uns da irgendwie durch und fahren noch schnell Gas und Diesel tanken.

 

Anschließend übernachten wir wieder auf dem Parkplatz, wo wir schon bei der Abreise gestanden haben.

 

Diesmal sind wir nicht allein. Es stehen noch weitere Wohnmobile dort obwohl der offizielle Stellplatz und die Ver- und Entsorgungsstation abgesperrt sind.

Hoisdorf 19.-20.4.2021

Auf der Heimfahrt treffen wir unsere Freude aus Norderstedt an einem Rasthof. Wir unterhalten uns ein paar Stunden, dann geht es weiter zu Uwes Tante und Onkel. Der Besuch war nicht geplant, sondern eher spontan. Sie freuen sich sehr, dass wir vorbeikommen.

Parkplatz

März home