Marinemuseum

Das Foyer des Marinemuseums sollte uns nur Schutz vor einem Regenschauer geben. Wir hatten nicht die Absicht, das Museum zu besuchen. Zufällig fiel uns der Flyer mit den Hauptattraktionen in die Hände und wir wurden neugierig.

 

Als wir an der Kasse erfuhren, dass das nationale Museum über die Geschichte der schwedischen Marine kostenlos besichtigt werden kann, gab es kein Halten mehr. Wir wollten uns die Ausstellung unbedingt anschauen.

U-Boot Halle

U-Boot

U-Boot Neptun

Da wir beide sehr an Technik interessiert sind, besuchen wir zunächst die U-Boot Halle. Sie wurde erst 2014 eröffnet und ist ganz sicher eine der Hauptattraktionen des Museums. Schon beim Betreten der Halle sind wir tief beeindruckt von der schieren Größe der 50 m langen schwarzen HMS Neptun. Die rote Hajen (Deutsch - Hai) , das erste U-Boot der schwedischen Marine, sieht im Vergleich dazu winzig aus.

Lageplan U-Boot Neptun

Torpedoraum

Die HMS Neptun gehörte zur ersten Generation schwedischer U-Boote, die Computer an Bord hatten.

 

Sie wurde 1980 in Dienst gestellt und sollte im Kriegsfall Ziele auf See angreifen, aber auch Informationen durch Aufklärung beschaffen. Eine Besonderheit waren die Rohre aus denen die Torpedos rausschwimmen und somit fast lautlos abgefeuert werden konnten.

 

Die HMS Neptun war bis 1998 im Einsatz.

Küche

Schlafraum

Das komplette U-Boot ist für Besucher begehbar, vom Torpedoraum über Küche und Bad, vorbei an Batterieraum und Steuerstand bis hin zu den Wohnräumen.

 

Man könnte denken, dass die 22-köpfige Besatzung es gerade erst verlassen hat, so lebensnah ist alles eingerichtet.

 

Die verschiedenen Bereiche sind mit Originaltönen hinterlegt. Wir fühlen uns fast wie Schauspieler im Film "Das Boot".

Bad

Steuerpult

Batterieraum

Ausstiegsluke

Schiffsmodelle

Allein die U-Boot Halle wäre einen Besuch wert gewesen, doch im Hauptgebäude des Museums geht es noch weiter.

 

Die bereits 1752 von König Adolf Fredrik gegründete Modellkammer dient dazu, alle Modelle, die in der Werft gebaut wurden, für die Nachwelt zu erhalten.

 

Die teilweise sehr großen Holzkonstruktionen vermitteln einen interessanten Einblick in das Ingenieurwesen des 18. Jahrhunderts.

Dazu passend sind einige Szenen nachgebaut worden, die das Leben auf einem Kriegsschiff darstellen. Wir finden es bemerkenswert, wie perfekt und gut aufeinander abgestimmt die Ausstellungsstücke im ganzen Museum arrangiert wurden.

Szene auf Kriegsschiff

Ein sogenannter Wracktunnel führt in die Tiefe unter die Oberfläche der Ostsee, die das Museum umgibt. Je nachdem, wie klar die Sicht unter Wasser ist, sind dort Reste eines Schiffes aus dem 18. Jahrhundert zu sehen. Bei unserem Besuch war es sehr windig und der Sand aufgewühlt. Trotzdem hat es uns gefallen, trockenen Fußes auf dem Meeresboden herumzuspazieren.

Tauchtunnel

Wracktunnel

Ein weiteres Highlight aus dem Flyer war der Glasbau mit den Gallionsfiguren, die von einem Bildhauer aus Kiefernholz erschaffen wurden.

 

Sie saßen einst am Bug der wichtigsten Kriegsschiffe und haben fast alle an großen Seeschlachten zwischen Schweden und Russland teilgenommen.

 

Wenn man unter den riesigen Figuren steht, wirken sie noch imposanter als am Bug eines großen Schiffes.

Gallionsfiguren

Der letzte Teil der Ausstellung im Obergeschoss ist nicht minder interessant. Hier geht es überwiegend um den Kalten Krieg. Immer wieder, in verschiedenen Bereichen des Museums, wird der Fall der Berliner Mauer thematisiert, was uns als gebürtige Ostdeutsche besonders berührt hat.

Torpedowerkstatt

Es hat sich mal wieder gezeigt, spontane Aktionen sind meistens die Besten. Wir sind rein zufällig in dem Museum gelandet und hätten eine äußerst spannende Ausstellung verpasst, wenn wir nicht vom Regen überrascht worden wären.

Aufenthalt in Karlskrona

12.-14.11.2019

24.-27.11.2022

 

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