Montag, 08.03.04 |
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Die nordskandinavischen Kirchenstädte sind vermutlich das Resultat mehrer Faktoren: weite Abstände zwischen den Orten, Bedarf der Kaufleute an Übernachtungsmöglichkeiten am Handelsplatz und die Pflicht der Bevölkerung, die Kirche regelmäßig zu besuchen. |
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Die Kirche stammt aus dem 15.Jahrhundert. Sie wurde von der kleinen Gmeinde (ca. 1500 Personen) aus grossen roten und grauen Granitblöcken gebaut. Die ersten Kirchstuben wurden ebenfalls um diese Zeit gebaut. Heute sind es ungefähr 500 Stück, die in der Hauptsache als Wohnstätte beim Besuch der Kirche und während der kirchlichen Feiertage dienen. |
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Der Altar wurde 1500 in Antwerpen gebaut. Das Triumphkruzifix ist ein prachtvolles Kunstwerk eines unbekannten Meisters aus dem Mittelalter. Die Kanzel im Barockstil, reich ausgemalt und vergoldet, ist von 1712. Die Orgel wurde 1971 von Grönlunds Orgelbauerei in Gammelstadt gebaut. Die wertvollsten Silberschätze der Kirche sind ein achteckiger Weinkrug von 1641 und ein Oblatenschrein von 1636. |
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Die Kirchenstadt war und ist der Treffpunkt für alle Kirchengemeindebewohner. Hier strömte man zusammen, um bei Gottesdiensten gegenwärtig zu sein, Märkte und Gerichtsverhandlungen zu besuchen, aber auch um Freunde und Bekannte aus anderen Dörfern zu treffen. In Gammelstad sind die Kirchenbräuche lebendig. Drei- bis viermal pro Jahr werden die Gemeindemitglieder zu Kirchfeiertagen eingeladen und während des Konfirmandenunterrichts wohnen die Jugendlichen in den Kirchenhäuschen. |
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