29.05.03 Tag 3

Start zur sogenannten Königstour zwischen den Gipfeln. Zunächst sind wir über die EN 202 bis auf 1818 m zum Pico do Areeiro aufgestiegen. Etwas lästig ist es schon, wenn Mietwagen, Busse und Taxis ständig an einem vorbeirauschen. Aber genauso schnell rauscht die schöne Landschaft an den Insassen vorbei, wohingegen wir die Natur beim langsamen Aufstieg richtig genießen konnten.

Im Gipfelrestaurant haben wir vor der "Tütensuppenzeit" noch einmal richtig lecker gegessen und Madeira-Wein probiert. Am frühen Nachmittag sind wir dann zum Pico Ruivo gestartet. Die Tour Nr. 28 (Rother Wanderführer) hält, was sie verspricht: "Sehr anspruchsvolle Hochgebirgstour auf teils gepflasterten, teils steinigen Saumpfaden. Abschüssige Passagen sind nur notdürftig gesichert. Für die Steilanstiege ist Kondition erforderlich, für die Tunnels eine Taschenlampe."

Uns, als schwindelfreien Alpinisten, hat die Tour sehr viel Spaß gemacht. Es war fast wie auf einem Klettersteig in den Dolomiten. Kurz bevor wir die Hütte am Pico Ruivo erreicht haben, war der Weg sehr schön mit abgestorbenem Holz gesichert.

Die Gehzeit betrug heute 5 ¼ Stunden.

Etwas unterhalb der Hütte, aber über den Wolken haben wir einen ebenen Stellplatz für unser Zelt gefunden. Für das abendliche Sonnenbad brauchen wir keinen Strand, die Aussicht über den Wolken war grandios. Wahrscheinlich haben wir den Ziegen ihren Lagerplatz strittig gemacht, aber für eine Nacht würden Sie es uns wohl verzeihen.

Um den Sonnenuntergang bei einem leckeren Tropfen genießen zu können, haben wir den Hüttenwirt, um Wein gebeten. Er wollte uns etwas aus seiner großen Karaffe abfüllen, fand aber nur eine ziemlich gamelig aussehende alte Flasche. Diese wurde kurzerhand mit kaltem Wasser ausgespült, etwas rustikal eben, aber der Wein war wirklich lecker und der Sonnenuntergang traumhaft.